Arten der Harnblasenableitung

Der transurethrale Harnblasenkatheter

(Einmalkatheterismus, Verweilkatheter)

Das Legen eines transurethralen Katheters hat unter aseptischen Bedingungen zu erfolgen. Der Patient wird mit vollständig entblößtem Unterkörper gelagert.

Nach Vorbereitung der benötigten Arbeitsmaterialien Uronovis®-Katheterlegeset und hygienischer Händedesinfektion erfolgt die mechanische Reinigung der äußeren Genitale und der Harnröhrenöffnung. Der Katheter muss dem Lumen des Meatus urethrae angepasst sein.

Es sind sterile Handschuhe zu tragen. Das Genital wird steril abgedeckt. Der sterile Katheter ist mit steriler Pinzette zu führen oder es ist eine sterile Katheter-Schutzhülle zu verwenden.

Durch die Verwendung von Kathetersets und bei Beteiligung einer Hilfsperson im Einzelfall wird das Infektionsrisiko vermindert.

Der suprapubische Harnblasenkatheter (SBK)

Falls eine Dauerharnableitung erforderlich ist, sollte zur Vermeidung der mukopurulenten Membran durch Umgehung der Harnröhre der suprapubische Harnblasenkatheter dem transurethralen Verweilkatheter vorgezogen werden, falls keine Kontraindikation besteht.

Anlage und Wechsel eines suprapubischen Harnblasenkatheters haben unter aseptischen Bedingungen mit einem möglichst atraumatischen, anwenderfreundlichen Punktionsbesteck zu erfolgen.

Infektionsgefahren

Vom Patienten ausgehend

Infektionsquellen sind die keimbesiedelte Perianalregion, der Genitalbereich, der Unterbauch (Schamhaare) und die Hände des Patienten. Mit zunehmender Liegedauer des Katheters nimmt die Keimaszension über die mukopurulente Membran des Urethralschleims zu. Das Infektionsrisiko wird durch verschiedene Faktoren erhöht (Manipulation des Patienten am Ableitungssystem, Obstruktionen im Harntrakt, Immunsuppression, Diabetes mellitus, Polytrauma, Immobilität, Lebensalter, Stuhlinkontinenz).

Harnableitungssystem

Bei Dauerharnableitung (Verweilkatheter) muss ein „geschlossenes Ableitungssystem“ verwendet werden. Dieses ist dadurch charakterisiert, dass es während der Ableitung das Lumen der Harndrainage vor Kontaminationen von außen weitestgehend schützt. Im Handel sind verschiedene „geschlossene Systeme“ erhältlich, die den grundlegenden Anforderungen der DIN EN ISO 8669-2 (Europäisches Komitee für Normung, 1994) entsprechen. Es sollten Systeme zur Anwendung kommen, die auch die hygienischen Anforderungen an die Harnprobenentnahmestelle für bakteriologische Untersuchungen, Rückflusssperre, Luftausgleichsventil, gegebenenfalls Ablass-Stutzen und -Verschluss erfüllen.

Jeder Wechsel sowie das Ablassen des Urins erfordert aseptisches Vorgehen, um eine Infektion des Patienten sowie Kontamination des Personals und der Umgebung mit Gefährdung anderer Patienten zu verhindern.

Der Wechsel des Ableitungssystems erfolgt in Abhängigkeit von der Verschmutzung, in jedem Fall aber alle 2 Wochen. Ein geschlossenes Harnableitungssystem ist kein Ersatz für verantwortungsvolle Katheterpflege und Genitalhygiene.

Wann wird ein Katheter gelegt?

Vom Patienten ausgehend

  • akuter Harnverhalt z.B. bei Prostatahyperplasie (Prostatavergrößerung)
  • Harninkontinenz (unfreiwilliger Harnabgang)
  • zur Entlastung des Harntraktes und Kontrolle der Urinausscheidung (Nierenfunktion)

Urinbeutel

Vom Patienten ausgehend

Bei Urinbeuteln wird zwischen Nachtbeuteln mit langem Verbindungsschlauch und großem Volumen (NOVIBAG Luxury 2000) und kleineren Beinbeuteln

Uronovis®-Beinbeutel 750 ml mit kurzem Anschlussstück (12 cm) oder mit langem Anschlussstück (45 cm) und so genannten Tag- und Nachtbeuteln (1000 ml) unterschieden. Beinbeutel ermöglichen dem Patienten tagsüber eine größtmögliche Bewegungsfreiheit. Eine optimale Befestigung am Körper erfolgt mit speziellen Beingurten Uronovis®-Klettband oder bequemen, waschbaren Unter-/Oberschenkelbefestigungen aus reiner Baumwolle.

Der Urinbeutel sollte unbedingt so am Körper, Rollstuhl oder Bett angebracht werden, dass er nie oberhalb des Blasenniveaus liegt, damit wegen des Gefälles stets ein Abfluss gewährleistet ist. Der Schlauch darf nicht abknicken, und Druck oder Zug auf das gesamte System ist zu vermeiden.

Zur diskreten Fixierung von Urinbeuteln mit 2000ml Volumen bieten wir unseren Kunden die waschbare URONOVIS®-Urinbeuteltasche aus 100% Baumwolle an.

Wechsel des Beutels: Geschlossene Urindrainagebeutel sollten 14-tägig gewechselt werden. Bei einer zwischenzeitlichen Trennung besteht die Gefahr der Keimeinschleusung.

Uronovis®-Katheterventile

Vom Patienten ausgehend

Nicht zuletzt, um die Lebensqualität für Katheterträger zu verbessern, bieten die von Uronovis® angebotenen Produkte einfachste Handhabung und bestmöglichen Komfort. Mit diesen Ventilen Novivent, UV 100, Stäubli EH 200 kann mittels eines Schiebereglers oder auf Knopfdruck die gefüllte Blase kontrolliert entleert werden. Das bedeutet eine kontaminationsfreie Bedienung und gezieltes Blasentraining.

Die Katheterventile sind einhändig bedienbar und zeichnen sich durch ihre hohe Durchflusskapazität und die körperfreundliche Form aus. Ein Anschluss an einen Urinbeutel ist mit den mitgelieferten Adapterstücken jederzeit möglich. Aus hygienischen Gründen empfehlen wir, mit jedem Katheterwechsel auch ein neues Ventil zu verwenden.

Blasentraining

Die Dauerableitung des Harns in einen Urinbeutel hat eine permanente Entleerung der Blase zur Folge. Die Blasenmuskulatur erschlafft, weil der natürliche Entleerungsrhythmus unterbunden ist. Mit einem der zur Auswahl stehenden Uronovis®– Katheterventilen kann der Patient selbst gezielt diesem entgegenwirken, da das Harnlassen erst nach Füllung der Blase erfolgt.

Pflege und Hygiene

Katheterträger sollten grundsätzlich Wannenbäder vermeiden. Es ist sinnvoll, den Genitalbereich täglich mit Wasser und Seife zu reinigen. Dabei kann der sichtbare Teil des Katheters mitgewaschen werden.

Die Farbe und der Geruch des Urins sollten ständig beobachtet werden. Ist der Urin getrübt, blutig oder übel riechend, kann eine Entzündung die Ursache sein.

Weitere Anzeichen für eine Entzündung sind Schmerzen in der Blase oder im Hodensack und Temperaturerhöhungen, in einigen Fällen entleert sich auch Urin neben dem Katheter.

Bitte suchen Sie in diesen Fällen umgehend Ihren behandelnden Arzt auf! 

Eine tägliche Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 2 Litern wird allgemein empfohlen, um eine innere Spülung zu erreichen und damit Entzündungen und einer Steinbildung entgegenzuwirken.

Kostenübernahme

Keine Budgetierung

Die Kosten für Uronovis®– Produkte werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Zuzahlungen für den Patienten werden nach den gesetzlichen Regelungen erhoben.

Die Produkte werden durch den Urologen oder Ihren Hausarzt verordnet und sind direkt über Uronovis® zu beziehen, aber auch in Apotheken und Sanitätshäusern erhältlich.

Die Produkte unterliegen keiner Budgetierung! 

Weitere Informationen zu Uronovis®– Produkten senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

Vor- und Nachteile

Latex

Vorteile

  • elastischer Ballon

Nachteile

  • Latexallergie, ausgelöst durch ca. 50 verschiedene Eiweißmoleküle im Naturstoff Latex

  • schwache Drainageleistung durch geringes Innenlumen

  • hohe Inkrustation (Ablagerung von Harnsalzen), dadurch kurze Liegezeit (bis max. 7 Tage)

  • Migration: Latex dünstet aus (Entfärbung des Katheters sichtbar)

  • Häufiger Katheterwechsel (dadurch höhere Kosten)

Uronovis®-Silikon

Vorteile

  • hohe Drainageleistung (90% höher als bei einem Latex-Katheter gleicher Stärke)

  • keine allergischen Reaktionen

  • wissenschaftlich anerkanntes Material

  • keine Migration

  • längere Liegedauer durch geringe Inkrustationsneigung (Ablagerung von Harnsalzen)

  • Softballon

Nachteile

  • Diffusion im Ballonbereich Ausgleich durch Füllmedium 10% Glycerin/Wassergemisch

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